Michael Hartmann: Durchaus nicht. Die Spaltung im Hochschulwesen ist Ausdruck einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und hat auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen. Das fängt bei Schulen an, wo die Diskussion über die Einführung von Rankings schon begonnen hat. Die Spaltung der Gesellschaft produziert im unteren Teil ein immer größeres Segment von Menschen, die total ausgeschlossen sind. Hier gibt es Ansätze einer Ghetto- und Slumbildung, wie wir sie auch aus den USA oder Frankreich kennen. Wenn jetzt führende SPD-Politiker warnen, diese Begrifflichkeiten würden die dort lebenden Menschen stigmatisieren, ist das Heuchelei. Nicht die Begriffe, sondern die Lebensrealitäten stigmatisieren die Menschen.
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Solange die unmittelbar und mittelbar betroffenen sich nicht dagegen auflehnen, wird diese Spaltung weitergehen.