heise online – „Amoklauf“-Song sorgt weiter für Unruhe:
Die Staatsanwaltschaft Marburg hat die Wohnräume des Anwalts der Punk-Band „Mono für alle!“ durchsuchen lassen. Die Gruppe hat die Aufmerksamkeit von Ermittlern und Staatsschützern aufgrund ihres Songs „Amoklauf“ auf sich gezogen und fühlt sich seitdem zu Unrecht beschattet. Dies teilte ein Mitglied der Band aus Gießen unter Verweis auf eine Erklärung des betroffenen Juristen gegenüber heise online mit. Zugleich wies der Musiker darauf hin, dass die Gruppe mit ihrem Anwalt nur verschlüsselt kommuniziert habe. Nicht nachvollziehbar ist derzeit, inwieweit auf dem Rechner des Rechtsexperten ausgetauschte Kommunikation auch im Klartext zum Zeitpunkt der Durchsuchung auf dem Rechner gespeichert war.
Dem Anwalt wird nach eigenen Angaben Begünstigung in einem Verfahren vorgeworfen. Ob für die Durchsuchung der Privaträume ein entsprechender Beschluss vorlag, sei bislang nicht bekannt. Nach Einschätzung des Vermieters erfolgte die Durchsuchung sehr oberflächlich. Es seien keine Gegenstände sichergestellt worden. Indes sind laut dem Anwalt Manipulationen an seinem Rechner vorgenommen worden. Diese müssten nun von einem Sachverständigen überprüft werden, weil der Computer überwiegend an den Wochenenden auch beruflich genutzt werde. Insgesamt sei der Eindruck entstanden, dass es nicht um das Auffinden von Akten, sondern um die Ausforschung seines persönlichen Lebensbereiches gegangen sei.
Angemerkt: es geht hier um ein Lied, das ausdrücklich als nicht jugendgefährdend oder Strafrelevant eingestuft worden ist, über welches lediglich die Empfehlung gegeben worden ist, es nicht vor 22h über den Äther zu schicken. Aber unter dem Druck der vermeindlichen Amokläufer von Köln (bei dem ein Schüler eh nix mehr geplant hatte, und der andere sich nach dem Verhör in den Tod stürzte schießt man offensichtlich mit Kanonen auf Spatzen.