Zudem bezweifeln drei Viertel der Bundesbürger, dass Jugendliche aller Schichten und aus allen Kulturkreisen nach der Schule die gleichen Berufschancen haben. Eltern schulpflichtiger Kinder sind auch hier deutlich skeptischer als der Bevölkerungsdurchschnitt: 86 Prozent glauben nicht an Chancengleichheit für sozial Schwächere und für Migrantenkinder auf dem Arbeitsmarkt. Am pessimistischsten sind die Eltern der Realschüler: 89 Prozent sehen ungleiche Berufschancen bei unterschiedlicher Herkunft.
Fast 90 Prozent der Befragten forderten, Kinder aus sozial schwachen Familien stärker individuell zu fördern. 62 Prozent wünschen sich mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft. Dabei gaben zwei Drittel der Befragten an, sie könnten sich vorstellen, diesen Schülern selbst zum Beispiel bei den Hausaufgaben zu helfen.
Das Ergebnis zeugt davon, dass wohl auch viele Eltern von Gymnasiasten, ihrerseits zumeist Segregationsgewinner, mit der bestehenden Systematik nicht zufrieden sind. Vielleicht ein Ausdruck von Solidarität im Zeitalter der Ellenbogengesellschaft?
Update: Es handelt sich anscheinend um eine Bertelsmannstudie. Der Erfahrung nach bedeutet das, dass man ihr nicht trauen kann.