Wie die Zeitung Handelsblatt schreibt, bescheinigen die Wirtschaftsprüfer von Privewaterhouse-Coopers dem Unternehmen Arcandor nur noch eine sehr geringe Überlebensfähigkeit und bewerten es mit einer Ein-Jahres-Ausfallwahrscheinlichkeit von satten 20 Prozent.
Arcandor (vorher Karstadt) war schon einmal in der Krise. Der damalige „Retter“ hat den Konzern gekauft, die Immobilien in eine neue Gesellschaft ausgegliedert und mit überteuerten Mieten das Eigenkapital abgezogen. Arcandor zu retten würde die falschen Signale senden – da könnten wir die Steuern auch direkt an Hedgefonds überweisen.
In Arcandor so wie es momentan strukturiert ist noch Gelder zu stecken, wäre wirklich ein ganz falsches Signal gewesen. Dann hätte sich nichts ändern müssen und nach ganz kurzer Zeit hätte man vor dem gleichen Scherbenhaufen gestanden, der vielleicht sogar noch größer ausgefallen wäre. Ich finde man sollte lieber besser aufgestellte, kleiner Unternehmen belohnen, die dann mit neuen Stellen einige der weggefallenen Arbeitsplätze auffangen und länger sichern können.
Denke auch, dass diese Gelder lediglich die ganze Situation nach hinten verschoben hätten, aber im Grunde es genauso weit gekommen wäre, wie es jetzt ist. Das der Staat hier Rettungszusagen ausgeschlossen hat, kann man ihm in diesem Fall auch positiv zusprechen, denn dass es erst soweit gekommen ist lag ja auch definitiv an dem Unternehmen Arcandor selbst. Dennoch bleibt jetzt abzuwarten, was aus der ganzen Sache noch wird und ob vielleicht doch noch kleinere Unternehmen, die an Arcandor hängen, gerettet werden können.