Ja, ich weiß jetzt nicht nur, dass es „Faltrad“ und nicht „Klapprad“ heißt, sondern kenne auch die Unterschiede zwischen einem Birdy und einem Brompton. Ich mag noch nicht soweit gehen und mich als Expertin bezeichnen, dennoch könnte ich, würde ich mitten in der Nacht geweckt werden, ein reißendes Plädoyer für den Kauf eines Modells aus dem Hause Riese und Müller halten…
Dass mein Sieben-Gang-Damenfahrrad mit Rücktrittbremse in die Jahre gekommen ist, war mir bewusst, doch bisher stand ich dem leidenschaftslos entgegen. Es erfüllte seinen Zweck und fuhr mich von A nach B bzw. fristete sein Dasein in meinem Keller. Jahrelang hatte es mir bei Wind und Wetter zuverlässig seinen Dienst erwiesen, war unverwüstlich und nie überkam mich die Angst, dass es jemals gestohlen werden könnte. In anderen Worten: Mein Fahrrad und ich, wir waren zufrieden.
Und dann kommt es anders als man denkt.
Nach den ersten Fahrten mit den unterschiedlichsten Rädern aus dem Fahrradreservoire im Hause Fritsche, kam ich zu der Einsicht, dass ich ein neues Fahrrad benötigte. So begleitete ich die beiden Fahrradexperten zu B.O.C. und schaute mich dort um. Keines der mir vorgeschlagenen Fahrräder gefiel mir und außerdem wusste ich noch nicht so ganz, was es sein sollte. Nachdem der Liebste sich mit allerhand Fahrradkleidung eingedeckt hatte, ging ich ohne ein neues Fahrrad nach Hause. Am nächsten Morgen telefonierte ich mit meinem Bruder, der mich darauf aufmerksam machte, dass Stevens Fahrräder doch aus Hamburg kommen.
Ich hatte sehr gute Erinnerungen an Stevens Fahrräder, durfte ich während meiner zahlreichen Berlin-Aufenthalte immer die Stevens Fahrräder meines Bruders oder meiner Schwägerin fahren, um mich zuverlässig von meinem zweiten Zuhause zur Arbeit und wieder zurück zu bringen. Besonders imponiert hatte mir schon damals die Leichtigkeit und Spritzigkeit der geborgten Räder. Ich war Feuer und Flamme, bereit mich in das Abenteuer eines Fahrradkaufs sofort zu stürzen.
So dauerte es nicht lange und wir saßen im Auto auf dem Weg nach Hoheluft zu Radsport von Hacht. Dort angekommen gingen die Jungs und ich getrennte Wege. Meiner nahm sich Fahrradexperte Heiko an. Nach einem kurzen Gespräch und gezielten Nachfragen durch ihn war schnell klar, welches Modell für mich in Frage kommt.
Meine Wahl fiel auf das Stevens 6X SX DISC in Velvet Black.
Wie erwartet, kommt es spritzig daher, fährt sich äußerst leichtfüßig und die hydraulischen Scheibenbremsen sind der Hammer. 30 km/h auf gerade Strecke sind ratzfatz erreicht mit dem Cross Bike von Stevens und man ist fast ein wenig traurig, wenn die Radtour endet, da das Ziel bereits erreicht ist. Denn eigentlich möchte man nicht absteigen, sondern bis zur völligen Erschöpfung eine sportliche Tour durch Stadt, Wald und Wiese machen.
Eine kleine Investition stellt mein neues Fahrrad schon dar, aber bereits jetzt ist klar, nach knapp einer Woche Benutzung ist es jeden Cent wert. Es war definitiv Liebe auf den ersten Tritt – nun müssen sich nur noch die Gangschaltung und ich vertragen, wer benötigt eigentlich 30 Gänge und wozu?!?
Und da sind sie, unsere neuen Fahrräder: