Vom ersten Moment an war ich total begeistert von IBM’s Watson Analytics, am liebsten wäre ich sofort in die kognitive Ära gestartet. Tausend Ideen und Gedanken schießen mir durch den Kopf. Ich bin neugierig und will die schöne neue Welt kennenlernen bzw. die sich daraus ergebenden Möglichkeiten testen. Mit der Methode des maschinellen Lernens habe ich mich längst vertraut gemacht und auch ein gewisses Grundwissen über AI (künstliche Intelligenz) habe ich mir mittlerweile aufgebaut. Eigentlich kann es losgehen, wenn der entscheidende Faktor Zeit nicht wäre. Und zugegebener Maßen, eine gewisse Grundskepsis…
Überall begegnet einem heutzutage das Internet der Dinge. Es gibt unzählige Apps und Dienste, um dies oder das zu tracken, zu speichern und auszuwerten. Daneben erstellt mein Kühlschrank bereits die Einkaufsliste und mein Smart-TV lässt sich per Gesten steuern, eben die totale Vernetzung, die doch so nützlich für uns ist. Dank dieser Möglichkeiten liegt einem die große, weite Datenwelt zu Füßen mit all ihren Möglichkeiten und Gefahren.
Innerhalb von zwei Jahren wird das Internet of Things die größte Datenquelle auf diesem Planeten sein: Wettersensoren, Gebäude, Satelliten, Milliarden verschiedener Geräte.
Die schöne, neue Datenwelt mit nahezu vollkommener Vernetzung benötigt dann doch neue Konzepte, Methoden und Techniken, um wirklich einen echten Wissensgewinn zu erzielen. Alles in allem sehr spannend und aufregend. Watson Analytics scheint hierfür eine Möglichkeit zu sein und mit viel Glück, kann ich irgendwann einen reflektierten Beitrag zum Einsatz von Watson Analytics schreiben. Time will tell.
Dennoch bin ich skeptisch ob der neuen Möglichkeiten. Über Microsoft’s AI „Tay“ muss ich heute noch schmunzeln. Der Tay-Bot ist einfach komplett außer Kontrolle geraten, so dass Microsoft ihn schnell ins Jenseits befördern musste. Mit Sicherheit hat Microsoft Lehrgeld bezahlt, doch der Schaden hält sich in Grenzen, zumindest habe ich nichts weiter gehört.
Doch wie steht es mit meinen privaten Daten? Ich stehe allen Apps und anderen Diensten skeptisch gegenüber, die personenbezogene Daten speichern oder gar an Dritte übermitteln. Privates ist für mich privat: Datenschutz ist zu meinem Schutz. So setzen mich Berichte wie dieser immer wieder in Erstaunen:
Die beiden schafften es nicht nur, die Kontrolle über das Gerät an sich zu reißen, sondern sie konnten auch extrem intime Informationen über die Nutzer auslesen. Die zum We-Vibe getauften Smart-Vibrator gehörende App erfasst nämlich einmal pro Minute die Temperatur des Geräts sowie jede Änderung an der Intensität. Diese Daten können nicht nur von Hackern abgefangen werden, sondern werden von der App auch regelmäßig an den Hersteller des Produkts gesendet. Anhand dieser Informationen lässt sich leicht ermitteln, wie oft das Sex-Toy bei seinem jeweiligen Besitzer zum Einsatz kommt.
Sex-Toy wird zum Spionagewerkzeug: Hacker knacken smarten Vibrator
Bei all den tollen neuen Möglichkeiten steht für mich stets die moderne Gretchenfrage im Raum: „Sag mal, wie hältst Du es mit Deinen persönlichen Daten?“ Doch leider muss ich feststellen, dass viele Personen, dies vollkommen egal ist.
Überwiegt der Nutzen wirklich, wenn ich freigiebig alle mein Daten share? (Freiwillig oder nicht – aber das Risiko, dass irgendwelche Dienste und Appliances gehackt werden, muss ich doch im Hinterkopf haben oder bin ich da zu paranoid?!?)
Habe wirklich nur ich Angst vor der Matrix?!?