Anreise und Ankunft

12.07.2008 – die Reise geht los, mein erster Kontinentalflug. Nicht besonders erwähnenswert, außer, dass es ein komisches Gefühl ist, wenn man acht Stunden fliegt und nur eine halbe Stunde nach Abreise ankommt. Die Einreise war unkompliziert, an der Kontrolle fragte man mich kurz, was der Grund meines Aufenthalts sei und wo ich meine Freundin kennengelernt habe. Am Flughafen selbst darf nirgends geraucht werden – einzige Ausnahme sind ein paar unüberdachte Plätze im Abreisebereich auf der oberen Rampe (das habe ich aber erst bei der Abreise wahrgenommen). Los geht’s über den Highway Richtung Prestwick Park. Gewöhnungsbedürftig: in Kanada herrscht kein Rechtsfahrgebot. Auffällig auch die Anzahl der SUVs (in Kanada bei den Wintern jedenfalls noch ein bißchen verständlich), der bei gefühlt 75% liegt, also Trucks ab 3,5l Hubraum (das Standardmodell hat wohl so 4,5l Hubraum).

Die Siedlungen bestehen aus den aus Film und Fernsehen bekannten Holzhäusern, selten erreicht ein Gebäude mehr als zwei Stockwerke. Sieht ein wenig aus wie ein dänisches Feriendorf ;-)

to be continued…

Antisegregation

Umfrage: Hälfte der Deutschen hält Schulsystem für ungerecht – UniSPIEGEL – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

Zudem bezweifeln drei Viertel der Bundesbürger, dass Jugendliche aller Schichten und aus allen Kulturkreisen nach der Schule die gleichen Berufschancen haben. Eltern schulpflichtiger Kinder sind auch hier deutlich skeptischer als der Bevölkerungsdurchschnitt: 86 Prozent glauben nicht an Chancengleichheit für sozial Schwächere und für Migrantenkinder auf dem Arbeitsmarkt. Am pessimistischsten sind die Eltern der Realschüler: 89 Prozent sehen ungleiche Berufschancen bei unterschiedlicher Herkunft.

Fast 90 Prozent der Befragten forderten, Kinder aus sozial schwachen Familien stärker individuell zu fördern. 62 Prozent wünschen sich mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft. Dabei gaben zwei Drittel der Befragten an, sie könnten sich vorstellen, diesen Schülern selbst zum Beispiel bei den Hausaufgaben zu helfen.

Das Ergebnis zeugt davon, dass wohl auch viele Eltern von Gymnasiasten, ihrerseits zumeist Segregationsgewinner, mit der bestehenden Systematik nicht zufrieden sind. Vielleicht ein Ausdruck von Solidarität im Zeitalter der Ellenbogengesellschaft?

Update: Es handelt sich anscheinend um eine Bertelsmannstudie. Der Erfahrung nach bedeutet das, dass man ihr nicht trauen kann.

Keine Debatte

heise online – 11.08.08 – BKA-Chef Ziercke gegen Befristung heimlicher Online-Durchsuchungen:

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, hat sich gegen eine Auslaufklausel für geplante neue Befugnisse seiner Behörde wie die heimliche Online-Durchsuchung ausgesprochen. Er sehe keine Notwendigkeit dafür, die vom Bundeskabinett bereits beschlossene Novelle des BKA-Gesetzes auf fünf Jahre zu befristen und eine Evaluierung der umfassenden erweiterten Kompetenzen festzuschreiben, sagte Ziercke dem Berliner Tagesspiegel. Andernfalls bekäme man „wieder eine neue Misstrauensdebatte“.

Dass, her Ziercke, nennt man Demokratie. Sollte so ein grundrechtseinschränkendes Mittel (was ich im Übrigen bezweifle) in Anbetracht der aktuellen Situation notwendig sein, heißt das noch lange nicht, dass es dann unaufhebbar sein muss. Im Gegenteil, die Wehrhafte Demokratie sollte soche fragwürdigen Mittel regelmäßig auf Zweck- und Verhältnismäßigkeit prüfen und ggf. abschaffen. Aber vielleicht geht es gar nicht um die aktuelle Situation…

Bahndiät

05.08.2008: Bahn AG hat es eilig (Tageszeitung junge Welt):

Im Dezember 2008 wird die Deutsche Bahn AG das Intercity (IC)- Netz in vielen deutschen Regionen weiter ausdünnen. Darauf wies am Montag der Fahrgastverband Pro Bahn unter Berufung auf »konkrete Informationen « aus Bahn-Kreisen hin. Zwar wolle das Unternehmen die Hälfte der heute rund 180 IC-Züge durch neue Fahrzeuge ersetzen, diese jedoch bevorzugt im Auslandsverkehr einsetzen.

Die Frage ist, um welche Züge es hier geht. Für Geschäftsreisen nutze ich für mittlere Strecken (HH-K, HH-F) die Bahn, weil man dort nicht ein- und auschecken muss und zwischendurch auch schlafen kann. Auslandszüge würde ich im Traum nicht nutzen. Aber anscheinend hat die Bahn hier wohl bessere Informationen?

Bahndiät

05.08.2008: Bahn AG hat es eilig (Tageszeitung junge Welt):

Im Dezember 2008 wird die Deutsche Bahn AG das Intercity (IC)- Netz in vielen deutschen Regionen weiter ausdünnen. Darauf wies am Montag der Fahrgastverband Pro Bahn unter Berufung auf »konkrete Informationen « aus Bahn-Kreisen hin. Zwar wolle das Unternehmen die Hälfte der heute rund 180 IC-Züge durch neue Fahrzeuge ersetzen, diese jedoch bevorzugt im Auslandsverkehr einsetzen.

Die Frage ist, um welche Züge es hier geht. Für Geschäftsreisen nutze ich für mittlere Strecken (HH-K, HH-F) die Bahn, weil man dort nicht ein- und auschecken muss und zwischendurch auch schlafen kann. Auslandszüge würde ich im Traum nicht nutzen. Aber anscheinend hat die Bahn hier wohl bessere Informationen?

Gute Zensur vs. böse Zensur

heise online – 06.08.08 – Zensur bleibt ein heißes Eisen für Sportfunktionäre:

Deutlicher wurde Dirk Niebel. Der Generalsekretär der FDP sprach in der Passauer Neuen Presse von einer “unverschämten Gleichsetzung der chinesischen Zensur mit dem deutschen Einsatz gegen Neonazis”. Vesper sei wohl “dem chinesischen System willfährig ergeben”, mutmaßte Erika Steinbach von der Union. Warum sein Vergleich hinkt, bekam Vesper auch von Seiten der SPD erklärt. “Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten”, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), dem Kölner Stadt-Anzeiger. “Wir sprechen über Amnesty International.” Oder über Reporter ohne Grenzen. Die Geschäftsführerin der deutschen Sektion der Journalisten-Organisation, Elke Schäfter, nannte Vespers Vergleich “unsäglich”.

Man sollte sich vor Augen halten, dass entsprechende Seiten in China sehr wohl “Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten” sind. Andere Länder, andere Sitten. Und auch, dass Joey Cheek nicht einreisen darf, ist mit europäischem Handeln vergleichbar – ein visumspflichtiger G8-Kritiker, der öffentlich bekanntgibt, in Heiligendamm ein Demonstrationsverbot ignorieren zu wollen, wird unter Garantie auch nicht in die europäische Union gelassen werden.

Gute Zensur vs. böse Zensur

heise online – 06.08.08 – Zensur bleibt ein heißes Eisen für Sportfunktionäre:

Deutlicher wurde Dirk Niebel. Der Generalsekretär der FDP sprach in der Passauer Neuen Presse von einer “unverschämten Gleichsetzung der chinesischen Zensur mit dem deutschen Einsatz gegen Neonazis”. Vesper sei wohl “dem chinesischen System willfährig ergeben”, mutmaßte Erika Steinbach von der Union. Warum sein Vergleich hinkt, bekam Vesper auch von Seiten der SPD erklärt. “Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten”, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), dem Kölner Stadt-Anzeiger. “Wir sprechen über Amnesty International.” Oder über Reporter ohne Grenzen. Die Geschäftsführerin der deutschen Sektion der Journalisten-Organisation, Elke Schäfter, nannte Vespers Vergleich “unsäglich”.

Man sollte sich vor Augen halten, dass entsprechende Seiten in China sehr wohl “Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten” sind. Andere Länder, andere Sitten. Und auch, dass Joey Cheek nicht einreisen darf, ist mit europäischem Handeln vergleichbar – ein visumspflichtiger G8-Kritiker, der öffentlich bekanntgibt, in Heiligendamm ein Demonstrationsverbot ignorieren zu wollen, wird unter Garantie auch nicht in die europäische Union gelassen werden.