Gedanke zum Begriff „Elite“

Diejenigen, die der Begriff vorgeblich bezeichnet, also besonders intelligente, kreative und wortgewandte Menschen werden sich aus kluger Bescheidenheit nicht zur „Elite“ zählen. Diejenigen, die sich selbst zur „Elite“ zählen, zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie Geld und/ oder Macht besitzen und sich selbst überschätzen.

Beleidigung

heise online – Die VG Wort im Kampf gegen die „Enteignungsmaschinerie Internet“:

Dieses Verhalten präge das Bewusstsein des gesamten Internet, fand Prantl zum Thema zurück. „Es wird zu einem Raum, in dem man alles macht, was man sonst nicht macht.“ Die „unendliche leichte Verfügbarkeit“ von Bits und Bytes gebe vielen das Gefühl: „Hier ist die Allmende des 21. Jahrhunderts.“ So würden „Millionen Töne und Texte“, die urheberrechtlich geschützt seien, ohne Zahlung von Gebühren genutzt. Habe das Urheberrecht früher eine „Mauer aus Paragraphen“ gebildet, welche die geistige Leistung der Kreativen geschützt habe, regiere nun „die globale Enteignungsmaschinerie Internet“ mit ihren „Tauschbörsen als Umsatzplätzen digitaler Piraterieware“ und ein „wieder eingeführter Kommunismus“.

Schönen Dank Herr Prantl. Sie bezeichen mich, gelegentlicher Leser ihres „hochprofessionellen Presseerzeugnisses“ also als

  • Dieb
  • Kommunist
  • Exhibitionist

Wenn ich das mit meinen Kunden machen würde, dann wäre ich schneller weg vom Fenster als sie brauchten, diese Verbaldiarrhoe zu verlesen.

Wehrhafte Demokratie

US-Gefangenenlager: Mediziner präsentieren Belege für Folterungen – Wissenschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

Die untersuchten Männer hätten physische und psychische Spuren von Schlägen, Elektroschocks, Schlafentzug, sexueller Erniedrigung, Vergewaltigung und anderen schweren Misshandlungen aufgewiesen. Ein Teil der nachgewiesenen Praktiken sei zu der betreffenden Zeit erlaubt gewesen, darunter Schlafentzug und erzwungene Nacktheit.

Kurzer Kommentar: Was geben wir vor zu verteidigen?

Die Ir(r)en

Gastkommentar: Warum die Iren nicht die Deppen Europas sind – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

Es wäre besser gewesen, von Anfang an die Flucht nach vorn anzutreten. Ein europaweites Referendum über den Lissabonner Vertrag hätte alle Beteiligten in die Pflicht genommen, öffentlich für einen großen Zukunftsentwurf zu streiten. Es hätte ein Stück reale europäische Öffentlichkeit geschaffen und – ganz nebenbei – auch dem deutschen Verfassungsgericht aus den schon im Maastricht-Urteil sichtbaren Argumentationsnöten herausgeholfen.

Mag sein, dass ein solches Großvorhaben die Gestaltungskraft der politischen Eliten Europas überfordert. Vielleicht wäre es gar gescheitert. Weil aber ein „Weiter so“ keine Lösung sein kann, weil mit kleiner Münze Europa nicht zu retten ist, wäre es an der Zeit, neu über ein gesamteuropäisches Referendum nachzudenken.

Die Iren sind nicht die undankbaren Deppen Europas. Sie artikulieren bloß eine Skepsis, die anderswo nicht viel kleiner ist.

Warum muss der Spiegel Dertage erst zu den Kommentaren kommen, um mal etwas vernünftiges zu sagen? Nach der „Demokratieschelte“, „Die dummen I**oten“ der letzten Tage kommt doch einmal was vernünftiges: der Souverän muss das Volk sein – mit allen Vor- und Nachteilen.

Featurewünsche

Opera 9.5: Synchronbrowser mit Gedächtnis – Netzwelt – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

Seit 1996 versucht das norwegische Entwicklerteam von Opera, mit dem gleichnamigen Browser den großen am Markt Paroli zu bieten. Seit Jahren gelingt ihnen weit mehr als das: Sie setzen die Trends, die Microsoft, Firefox und Co erst Jahre später umsetzen. Die Version 9.5 soll nun auch endlich Erfolg bringen.

Version 9.5 kann an mir vorbeigehen wie sonstwas. Allerdings hat der Opera eine Nische besetzt, die sonst keiner so besetzt hat: auf meinem K800i habe ich einen vollwertigen Browser. Mir wäre es lieb, wenn der sich mit meinem Firefox synchronisiert. Dafür würde ich auch 10€ / Jahr bezahlen.

Also, go for it!

Featurewünsche

Opera 9.5: Synchronbrowser mit Gedächtnis – Netzwelt – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

Seit 1996 versucht das norwegische Entwicklerteam von Opera, mit dem gleichnamigen Browser den großen am Markt Paroli zu bieten. Seit Jahren gelingt ihnen weit mehr als das: Sie setzen die Trends, die Microsoft, Firefox und Co erst Jahre später umsetzen. Die Version 9.5 soll nun auch endlich Erfolg bringen.

Version 9.5 kann an mir vorbeigehen wie sonstwas. Allerdings hat der Opera eine Nische besetzt, die sonst keiner so besetzt hat: auf meinem K800i habe ich einen vollwertigen Browser. Mir wäre es lieb, wenn der sich mit meinem Firefox synchronisiert. Dafür würde ich auch 10€ / Jahr bezahlen.

Also, go for it!

Boulevard

BoForensik: Küste der verlorenen Füße – Panorama – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

So laufen die Ermittlungen erstaunlich unaufgeregt: Die Pappschachtel mit den gesäuberten Knochen des vierten Fußes wird Leichenbeschauer Smith in voraussichtlich drei Wochen in Empfang nehmen, dann folgt Nummer fünf. Seine Sammlung wächst.

Abgesehen davon, dass die CSI-Serien wohl nicht die Realität darstellen – hier drängt sich der Verdacht des seichten Boulevards auf…        

CCTV Hacking mal anders

Interview: Überwachungskamera als Bühne – Golem.de:

Die britische Band The Get Out Clause hat eine kreative Verwendung für Überwachungskameras gefunden: Weil den vier Musikern aus Manchester das Geld für ein Musikvideo fehlte, nutzten sie vorhandene Ausrüstung. Sie spielten vor Überwachungskameras und verlangten unter Berufung auf das britische Informationsfreiheitsgesetz die Herausgabe der Aufnahmen.

Wer kontrolliert den Kontrolleur?

FTD.de – Finanzdienstleister – Nachrichten – Moody’s vergab falsche AAA-Noten:

Die Ratingagentur hat nach Informationen der Financial Times komplexe Anleihen im Milliardenvolumen zu hoch bewertet. Obwohl Top-Manager bei Moody’s informiert waren, wurde der Fehler offenbar kaschiert.

(vom 21.05.08)…

Heute: S&P beichtet Modellfehler bei Ratings

Überhöhte Bonitätsraten will die Ratingagentur nicht verteilt haben. Aber ausgerechnet bei hochkomplexen Wertpapieren, die im Zentrum der internationalen Finanzkrise stehen, ist S&P ein Fehler unterlaufen.

Honi soit qui mal y pense…

Der Spiegel und die Staatsquote

Finanzpolitik: Gefühlte Belastung – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:

Ein Jahr vor der Bundestagswahl überbieten sich die Parteien mit Vorschlägen, Steuern und Abgaben zu senken. Die SPD will Geringverdiener entlasten, die Union auch alle anderen Schichten. Doch den meisten Steuerzahlern geht es heute besser als vor zehn Jahren.

Onkel Spiegel erklärt uns die Welt. Wir jammern zu unrecht, alles Unsinn. Aber sehen wir uns das mal an: im Vergleich zu „früher“ haben wir heute:

Updates in kursiv

  • Ökosteuer
  • Alkopopsteuer
  • 2% + 0% = 3%-Punkte MwSt mehr
  • Büchergeld in Schulen
  • Studiengebühren
  • Höhere Energiepreise für Strom und Gas
  • Höhere Zuzahlungen im Gesundheitswesen
  • Höhere Krankenversicherungssätze
  • Höhere Rentenbeiträge
  • Inflation (nicht jeder kauft die Elektronik, die den Warenkorb so stabilisiert)
  • Preise für Reisepässe
  • Preise für Wasserversorgung

Zwischendrin steht im Artikel, dass diejenigen, die ihr „Einkommen verkonsumieren“ (oder, in anderen Worten: kein Geld für Luxus-Schnickschnack haben) relativ gesehen mehr Steuern zahlen müssen, als diejenigen, die ihr Geld anlegen – Kapital first! Gebühren sind halt keine Steuern. Wer Gebühren fördert und Steuern senkt, schönt die Statistiken – man braucht nur noch jemanden, der die Allgemeinplätzchen auch unter das Volk bringt.

Ich für mich selbst rege mich gar nicht über meine Steuerlast auf. Es ist der ganze Betrag der Abzüge, die mich ein bißchen nerven (aber mich nicht umbringen). Und dass Land ein, Land aus davon geredet wird, dass die Lohnnebenkosten gesenkt werden müssen (was einer Lohnsenkung entspricht, weil die Leistungen vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer verschoben werden).

Ein Autor des Artikels (Christian Reiermann) hat übrigens auch Das Elend der Wirtschaftspolitiker (eine Hommage an die Reformpolitik) und Hedgefonds – die verkannten Segenbringer geschrieben; außerdem findet er den Begriff „Neoliberal“ verkannt.