Ob im Berghain in Berlin, im P1 in München oder im Golden Pudel Club in Hamburg: Der Geruch war bisher derselbe. Ab Jahreswechsel steht riecht es auch dort wie in Hessen seit dem 1. Oktober. Da gilt bereits ein umfassendes Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Tämur Ali Khan (31) aus Frankfurt war immer unentschlossen, ob er das Rauchverbot befürwortet oder nicht. Nun, nach einigen Monaten in seiner rauchfreien Stadt, konstatiert er: „In Kneipen finde ich es jetzt sehr angenehm. In Clubs aber denke ich manchmal, es sollte wieder geraucht werden dürfen. Denn statt nach Qualm stinkt es an Tanzflächen und Bars nun nach Schweiß.“ Das sei „für die Nase viel stressiger als der Einheits-Zigarettengestank“.
Ich bin auch mal gespannt. In Discotheken und Clubs in der großen Freiheit, die ich bisher aufsuchte, mischte sich schon das ein oder andere Mal ein säuerlich-beißender Geruch in den blauen Dunst – gerade, wenn drinnen geheizt wird, um den Getränkeabsatz anzukurbeln und die Tanzfläche eher einer Rempelfläche mit durchschnittlich 400cm² pro Person entsprach. Ich werde mir in ein paar Wochen (wenn sich das Aroma des kalten Rauchs verflüchtigt hat) mal umschauen. Ich vermute fast, das Flirten wird einem schnell vergehen in einem Mix aus überparfümierten Körpergeruchsparanoikern und militanten Nichtdeodorantnutzern.