IWF und Souveränität

TP: Rückzug nach vorne:

Beispiel Nummer zwei: Mexiko. Hier strafte das Gremium das Vorgehen eines Verwaltungsbezirks ab, der dem US-Unternehmen Metalclad untersagt hatte, giftige Abwässer ungefiltert abzuleiten, weil sie das Trinkwasser der Region verseuchten. Die Maßnahme wurde von dem Konzern auf der Basis des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens als Beschneidung der Unternehmensrechte kritisiert.

Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte.

Aus der Schweiz

Flucht aus dem Armenhaus – Wirtschaft – Sonntagsblick – Blick Online:

Deutschland erlebt zurzeit einen Boom: Das Statistische Bundesamt meldet für 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Doch man muss genauer hinsehen: Gestiegen sind auch 2006 nur die Gewinne, nämlich um rund 30 Milliarden Euro. Die Summe aller Löhne hingegen ist trotz leicht zunehmender Beschäftigung erneut gesunken – und das mitten im Aufschwung!

Soso, in der Schweiz macht man sich mittlerweile Sorgen um die Deutsche Politik…

Terror

Gladio – Wikipedia:

Gladio (ital. vom Lateinischen gladius für Schwert) oder auch Stay-Behind-Organisation war der Name einer Geheimorganisation von NATO, CIA und des britischen MI6 während des Kalten Kriegs. Sie existierte von etwa 1950 bis mindestens 1990 und erstreckte sich über das damalige Westeuropa, Griechenland und die Türkei. Im Zuge der Aufdeckung von Gladio wurde 1990 bekannt, dass Teile der Organisation unter Mitwirkung von staatlichen Organen systematisch und zielgerichtet an gravierenden Terrorakten in mehreren europäischen Ländern beteiligt waren.

Terror, vor dem man sich wirklich fürchten sollte

Mal wieder aus dem heise Forum

Herr Schäuble es steht 1296 zu Null! Drogentote vs. Terrorismustote in D 2006.:

Wo also bitte ist hier eine Gefahr für uns? Wäre ich so ängstlich wie Herr S, dürfte ich definitiv nichts im Haushalt arbeiten, nicht am Straßenverkehr teilnehmen, nicht fliegen, nicht rauchen, nicht trinken, nicht bei Gewitter spazieren gehen…denn überall dort ist die Warscheinlichkeit größer zu sterben, als durch einen Terroranschlag (das gilt sogar in Israel! [1])

Wie wahr. Welche Konzentration auf „abstrakte Gefahren“, wo man doch was gegen „konkrete“ machen könnte?

Terrorlisten

TP: Existenzvernichtung per Willkürakt

Die Folge der Aufnahme von Professor José Maria Sison auf die EU-Terrorliste war, dass von einem Tag auf den anderen seine bürgerliche Existenz praktisch ausgelöscht, seine Grundrechte suspendiert wurden. Die niederländische Regierung strich ihm seine bisher gewährte monatliche Sozialhilfe in Höhe von ca. 200 Euro. Seine Konten wurden gesperrt und die Einlagen eingefroren. Allen Finanzdienstleistern, einschließlich den Versicherungen, wurde untersagt, Verträge mit ihm abzuschließen. Er sollte sogar aus dem Haus ausziehen, in dem er und seine Familie eine Sozialwohnung bewohnen – aus rein humanitären Gründen durfte er zunächst dort wohnen bleiben.

Da sag‘ nochmal einer, sowas kann bei uns nicht vorkommen. Ebenso absurd, wenn man weiter liest, welche Organisationen dort gelistet sind. Wer Terroristen sind, und wer „Freiheitskämpfer“ entscheidet im Nachhinein die Geschichte bzw. der Sieger eines Konflikts. Zum Beispiel Claus Schenk Graf von Stauffenberg – für die einen ein mutiger Mensch, der für seinen Versuch, Hitler zu liquidieren mit dem Leben bezahlt hat, in den Augen von Nazis sicherlich ein Terrorist.

Kennzahlen

Am Beispiel Umsatz / MAK (frei erfunden).

Folgendes Szenario:
Firma AB und Firma AC, Firma AC ist Tochter von Firma AB. Der Gesamtkonzern A hat einen Umsatz von 1.000 Geldeinheiten geschrieben. Davon entfielen rechnerisch 400 auf AB und 600 auf AC. Klarer Fall: Nun ist der Umsatzanteil von AB 40%, von AC 60%. Soweit so gut.

Rechnerisch hat AC 400 MAK, AB 600 MAK.

Umsatz / MAK
– AB 0,67 Geldeinheiten / MAK
– AC 1,50 Geldeinheiten / MAK

AC steht also gut da. Aber ist das gerecht?

Zentrale interne Dienstleistungen sind bei AB angesiedelt, hier arbeiten 80 interne MAK, bei AC nur 10 interne MAK. Also müsste der Anteil der internen 80 MAK zu 40% (Anteil der MAK von AC an den Gesamt MAK) für AC arbeiten. Allerdings sind in den 80 MAK auch die Funktionen der 10 internen MAK von AC mit drin. Der Anteil der 10 MAK ist also ca. bei AB abzuziehen, nur der Rest beschäftigt sich mit AC. Geht man von dem Anteil aus, die 10 MAK als interne an 400 Gesamt MAK haben, ergibt sich hieraus, dass ca. 15 MAK von AB Tätigkeiten nachgehen, die von den 10 MAK in AC abgedeckt sind. Bleiben 65 MAK, die zu 40% mit Aufgaben für AC beschäftigt sind – 30,8 MAK müssten also eigentlich rechnerisch auf die 400 MAK von AC heraufgerechnet werden und von AB abgerechnet.

Daraus ergeben sich für AC „virtuelle“ MAK von 430,8 und für AB „virtuelle“ MAK von 569,2.

Neuer Umsatz / MAK
– AB: 0,70 Geldeinheiten / MAK
– AC: 1,39 Geldeinheiten / MAK

Der Leiter des Rechnungswesen (Ein traditioneller Angestellter von AB) beschwert sich. Denn schließlich, bei dem vielen Umsatz, ist der Anteil, der das Rechnungswesen von AB für AC verwaltet sehr viel höher – nicht 40% sondern durch das komplizierte Geschäft gar 75%. Das Rechnungswesen hat 20 MAK, 15 MAK erbringen nach Darstellung des Leiters Leistungen für AC.

Neuer Umsatz / MAK
– AB: 0,71 Geldeinheiten / MAK
– AC: 1,39 Geldeinheiten / MAK

Das kann man beliebig weitertreiben. Wenn die Argumentation der Schlüsselung irgendwann zu esotherisch wird, werden Abrechnungssysteme geschaffen. Fortan sind 20% aller Mitarbeiter damit beschäftigt, die Abrechnung zu machen. Der Umsatz bricht um diese 20% ein. Außerdem stellt man plötzlich fest, dass die internen Mitarbeiter von AB dem Anschein nach fast nur für AC arbeiten…

Neuer Umsatz / MAK
– AB: 0,59 GE / MAK (320 GE / 540 „virtuelle“ MAK)
– AC: 1,04 GE / MAK (480 GE / 460 „virtuelle“ MAK)

Dafür ist das dann aber gerecht (es sei denn, die Mitarbeiter schummeln in der Abrechnung, was aber nicht vorkommt).

Weitere Effekte wie zusätzliche Mitarbeiter in der Leistungsabrechnung, Schulungen für das Selfcontrolling der eigenen Aufwände etc. noch nicht mit eingerechnet. Der Ansatz von 20% für internes Controlling ist übertrieben, soll hier jedoch dazu dienen, den „Trend“ herauszustellen. 

Typischer Fall von „Overcontrolled“.

Unschuldsvermutung als Auslaufmodell

heise online – Bundestag streitet über innere Sicherheit und die Unschuldsvermutung:

Generell würden „die Menschen erwarten“, dass der freiheitliche Rechtsstaat „kein Nachtwächterstaat“ sei. Wer der Politik die Möglichkeiten nehme, die für die Bürger notwendige Sicherheit zu gewährleisten, „würde die Freiheitsordnung unseres Grundgesetzes gefährden. Das ist mit einem Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nicht zu machen“.

Zitat Wolfgang Schäuble. Wenn ich über Markus Fritsche in der Öffentlichkeit spreche, benutze ich normalerweise die Ich-Form.

Übrigens erwarte ich auch, dass der freiheitliche Rechtsstaat auch nicht zum „Blockwärterstaat“ umgebaut wird.