Reality – Carrier lost

Es hat mich erwischt! Nachdem man mir einen Link auf einen 14-Tage-Test zu EVE Online gab, habe ich’s dann auch mal ausprobiert – und bin drin hängengeblieben.

Auf die Schnelle beschrieben ist EVE die MMORPG-Umsetzung des Spiele-Klassikers Elite verbunden mit den Ideen der X-Reihe.

EVE hat seine Stärken da, wo die beiden vorgenannten Titel prinzipbedingt Schwächen haben und umgekehrt. Da EVE Online gespielt wird und nur „ein Server“ (ein Servercluster, aber dieser für alle Spieler, nicht wie bei anderen MMORPGs getrennte Server) bietet, tummeln sich alle Spieler in der gleichen Welt, eine Vorraussetzung für einen echten (nicht simulierten) Markt. Andererseits steuert man die Schiffe in EVE „Third-Person“; auch wenn die Darstellung einem das Gefühl gibt, entsprechend eingreifen zu können, so handelt es sich doch um die „klassische Schaden- / Abwehrmechanik“ anderer Rollenspiele.

Einmal aufgezählt, was EVE so bietet:

  • Marktsystem mit Werkzeugen zur Ermittlung des entsprechenden Durchschnittspreises und Marktvolumens.
  • Aufteilung des Universums in Sicherheitsklassen, grob zu übersetzen mit PVP-Space (Plaver vs. Player) und Non-PVP-Space (PVE, Player vs. Environment).
  • Produktion von (fast) allem Items / Gütern für Spieler möglich.
  • Mining, d.h. Erlangen von Gütern, die für die Produktion benötigt werden.
  • Piraterie, d. h. stehlen von Gütern.
  • „Mißbrauch“ des Marktes, um andere Spieler zu übervorteilen.
  • Forschung, um Produktion effizienter zu gestalten.
  • Bau von eigenen Sternenbasen (welche wieder für Produktion, Forschung oder auch Logistik genutzt werden können).
  • Missionen, die den „Quests“ in Fantasy-MMORPGs entsprechen.
  • Kopfgeldjagd im PVP-Bereich.
  • Die Möglichkeit, vom Spiel nicht unterstützte Geschäftsmodelle in das Spiel zu integrieren, so existiert z. B. eine Lotterie, bei der ca. 90% des eingezahlten Geldes verlost wird.
  • Corporations, die den Gilden anderer MMORPGs entsprechen und die gemeinsam die o. g. Aktivitäten ausführen können
  • Allianzen, d. h. einen Zusammenschluss mehrerer Firmen
  • Gangs, ein kurzfristiger Zusammenschluss mehrerer Spieler um z. B. eine Mission zusammen zum Ende zu führen.

Das alles macht EVE sehr komplex und man kommt nur langsam ins Spiel. Die Möglichkeit, vom Start weg „an den falschen“ zu geraten ist relativ hoch, andererseits gibts auch viele White Hats in der Community.

EVE ist aber sehr „langfristig“ angelegt, was jedoch bedingt, dass die (zumindest die deutschsprachigen) Spieler relativ reif sind und sich Beleidigungen wie man sie aus anderen Spielen kennt in Grenzen halten. Das Skillingsystem ist nahezu nur Zeitbasiert: hat man einen Skill gekauft, muss man diesen „lernen“, was rein Zeitabhängig ist. Das hat seine Vor- und Nachteile.