Lass‘ dir deine Meindung bilden!

Dass der das einfach so offen sagt. Ich gucke wie Klein Fritzchen. Also kann jeder kommen, der in Deutschland etwas bewirken will, und sagen: Mach, dass das morgen viele denken und tüchtig drüber schreiben? Dittko wirkt amüsiert über so viel Naivität. Er redet von journalistischem Handwerk. Und dass man die Botschaft geschickt an aktuelle Ereignisse kleben muss, um sie verkaufen zu können. „Florida-Rolf“, der Sozialschmarotzer in Bild, sagt er, „hat die öffentliche Wahrnehmung gedreht.“ Und verweist kühl darauf, „dass die rot-grüne Bundesregierung im Jahre 2003 eine Fast-180-Grad-Wende der eigenen Politik gemacht hat, mit der Agenda 2010“.

Profis wie Dittko reden von „Issue Management“, Eventisierung, Emotionalisierung. Ihnen geht es ums Verdichten, Drehen und Zuspitzen. Pieks, pieks, rein in die Volksseele. Man tut das nicht verschämt. Einer wie Dittko ist da ganz professionell bei der Sache. Er fragt sich jeden Morgen: „Was sind die Themen, mit denen ich die Botschaften des Kunden am besten in der Öffentlichkeit transportieren kann?“ Und geht an die Arbeit. Er sucht sich gute Absender – bekannte Leute, die das Anliegen gut vertreten. Und Adressaten: solche, die das dann berichten.

taz