Nebenan

NETZEITUNG MEDIEN: Gott auf dem Gänsemarkt:

Aha. Scheinheiligkeit ist also die Quintessenz des Boulevards. Es ist offenbar in Ordnung, über die Gehälter von Ex-Bundeskanzler Schröder zu mutmaßen, es ist beinahe schon obligatorisch sich über das Sexleben von Berühmtheiten auszulassen, aber Spekulationen über Führungskräfte von Zeitungen – Mitglieder derselben Borchardt- und Bocca-di-Bacco-Tischgesellschaft –, die sollen gefälligst ausbleiben. Nichts jedoch vermag Diekmanns fast lüsterne Neugier auf Döpfner zu verbergen, einem der wenigen Menschen in der Welt, die ihn tatsächlich feuern könnten.

So ist das also mit Herrn Diekmann: Er traut sich nicht, seinen Lesern zu erzählen, wieviel von ihren xx Cent (habe schon seit Jahren keine Bild mehr erstanden) Chefredakteur K. Diekmann zugute kommen. Dass das deutlich über eine Million Euro zu sein scheint… also: bitte redet darüber, wenn Kai und sein Blatt das nächste Mal vom „kleinen Mann“ sprechen.

Den kleinen Mann kennen die nicht. Dem nehmen sie nämlich nur die paar Cent für ihr Schundblatt ab, um sich selbst Champagnerparties zu gönnen.

Roger Boyes, geb. 1952, ist Deutschland-Korrespondent der Londoner «Times» und arbeitet zudem als Kolumnist für den «Tagesspiegel» aus Berlin. Das Porträt ist ein Vorabdruck aus dem von Stephan Weichert und Christian Zabel herausgegebenen Buch «Die Alpha-Journalisten. Deutschlands Wortführer im Porträt»

Weiter erwähnt:

  • Stefan Aust
  • Henryk M. Broder
  • Maybrit Illner

Klingt nach einem Buch, dass via amazon wohl den Weg in meinen Briefkasten finden wird.