Atomkraftwerk Gundremmingen – Block A

19. November 1975, 10 Uhr 42. Im AKW Grundremmingen kommt es zu deinem Unfall bei dem zwei Menschen sterben. Bei Arbeiten an einen Nebensystem des Primärkreislaufs lösen 2 Schlosser die Halterung einer Stopfbuchse und es tritt explosionsartig ein radioaktives Dampf-Wasser-Gemisch mit einer Temperatur von 280°C aus. Das Leitungssystem war aus Zeitgründen und Kostenersparniss noch unter Druck.

Der jüngere der beiden, ein Meister im Alter von 34 Jahren wurde von dem Strahl direkt getroffen und ist sofort gestorben. Er konnte erst 15 Minuten nach dem Unfall von anderen Kraftwerksmitarbeitern in schweren Strahlenschutzanzügen geborgen werden.

Nach der Obduktion wurden die Leichen im Schwabinger Krankenhaus in Zinksärge eingelötet. Die Angehörigen durften sie nicht noch einmal sehen. Sechs Tage nach dem Unfall wurden die beiden Männer in Lauingen unter Anteilnahme von Atomkraftwerksleitung und Aufsichtsbehörde beerdigt.

13. Januar 1977. Bei einem Unfall wird der gesamte Reaktor des AKW Grundremmingen A zerstört. Es hatte bei kaltem unnd feuchten Wetter ausserhalb des AKWs an zwei Hochspannungsleitungen Kurzschlüsse gegeben. Daher musste eine Schnellabschaltung eingeleitet werden. Mehrere Anlagenteile funktionierten nicht richtig. Durch die Fehlsteuerung wurde zuviel Wasser in den Reaktor gepresst. Durch Überdruckventile ergossen sich dann 200.000 Liter und radioaktives Wasser mit einer Temperatur von 80°C in das Reaktorgebäude. Dort staute es sich bereits 10 Minuten etwa drei bis vier Meter hoch auf.

In den ersten Meldungen der Behörden war noch von einer „starken Kontamination“ bei dem Unfall die Rede. Später wurde daraus „radiologisch bedeutungslos“. Die Unterlagen zu den entnommenen Organteilen bekamen den Stempel „vertraulich“. Bis 1976 lagerten die Leichenteile bei der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung in Neuherberg. Später wurden sie als „klinische Abfälle“ deklariert und im Kernforschungszentrum Karlsruhe verbrannt. Die Asche kam in 200-Liter-Fässern in das Salzbergwerk ASSE.

via Atomkraftwerk Grundremmingen – Blog von Nix.

Anm.: Es ist Gundremmingen.