Ein mühsam erkämpftes Bürgerrecht, das Recht auf Demonstrations- und Versammlungsfreiheit – verkommt zur Farce: Bei einer Demonstration am Montag hier in Hamburg gegen den G8-Gipfel wollte ich den Demonstrationszug bei der U-Bahn-Station „Landungsbrücken“ verlassen. Zwei, drei Reihen Polizisten umschlossen den Demozug, ich wollte durch. Die Polizisten ließen das nicht zu. Ich sagte: „Ich habe das Recht, diese Demo zu verlassen!“ Eine junge Polizistin: „Nein, Sie können hier nicht raus!“ Ich: „Dort drüben ist die U-Bahn, da will ich hin!“ Sie: „Nein!“ Ich: „Das ist Freiheitsberaubung, was Sie hier machen.“ Sie: Lachen. Hinter den zwei Polizeireihen stand ein Polizeiführer. Ich hob meinen Arm, rief nach ihm. Die junge Polizistin schlug meinen Arm runter, fauchte mich an: „Lassen Sie das!“ Ein junger Demonstrant mischte sich ein, sagte zur Polizistin: „Lassen Sie den doch durch, das ist doch ein ganz normaler Mann.“ Der Polizeiführer kam dann doch noch, aber er hörte mir nicht zu. Erst als ich meinen Presseausweis zeigte, ließ er mich durch die Polizeikette – in die Freiheit.
1 Kommentar
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Tja, wir leben eben in einer lupenreinen Demokratie.