Jetzt ist er da, mein Senf zu Street View

Beginnen möchte ich einmal mit den ersten Sätzen der Wikipedia Deutschland zum Thema Datenschutz:

Datenschutz bezeichnet den Schutz des Einzelnen vor dem Missbrauch personenbezogener Daten. Der Begriff wurde auch verwendet für Schutz wissenschaftlicher und technischer Daten gegen Verlust oder Veränderung – und Schutz gegen Diebstahl dieser Daten. Heute bezieht sich der Begriff meist auf den Schutz personenbezogener Daten. Bei personenbezogenen Daten wurde er auch für Schutz vor „Verdatung“ verwendet.

Chris von F!XMBR rührt dann auch gleich mal in der Polemikschüssel und behauptet, wer gegen Verbindungsdatenspeicherung ist aber Google Street View befürwortet, anscheinend Pornosüchtig und Raubkopierer ist:

Mit der VDS könnte ja ein übereifriger Beamter feststellen, dass Blogger X öfter YouPorn & Co. aufsucht. Die Netzsperren ausgeweitet auf Urheberrechtsverletzungen? Bloß nicht, dann kann Blogger Y ja nicht mehr die Piratenbucht aufsuchen.

Dafür ist bloggen ja da. Man kann einfach mal irgendwas unschuldig nebeneinander stellen, dem Leser die unvermeindliche Verbindung machen lassen, und dann darauf warten, dass die Kommentare eingehen. Das funktioniert hier wunderbar, wer vor Chris‘ Artikel „gegen Street View“ war, sieht sich bestätigt (weiter geht’s mit Kinderporno), dass Street View-Befürworter potentielle Kinderficker sind. Wer „dafür“ ist, fragt sich, was Chris da schon wieder geritten hat.

Mich findet man übrigens recht zuverlässig darüber, dass meine Webseite ein Impressum hat (wie übrigens F!XMBR auch). Auch ohne nur ein Photo auf Street View ergibt die Suche „Mittelstraße Norderstedt“ bei Google eine Menge Treffer. Ganz oben dabei: Der Kreis Segeberg mit einem Straßenverzeichnis, darunter dann Penny, Aldi und Schlecker in unmittelbarer Nachbarschaft. Dann nochmal mit Google Maps drauf geschaut, und man kann sich besser als man mit einem Häuserfrontphoto je gekonnt hätte, vorstellen, wie ich wohl wohne.

Das man das kann, hat aber nichts mit Google Maps, Penny oder dem Kreis Segeberg zu tun. Ich habe mich entschlossen, ein Blog zu führen und damit (um sicher zu gehen) ein Impressum herausgegeben. Das jemand, der das hier liest und mir dafür auf die Fresse hauen will, damit meine Haustür findet, war mir schon lange klar. Die personenbezogenen Daten hier ist das Impressum, kein Photo einer Häuserfront, dass ohne mein Impressum genauso da stehen würde wie 100.000 andere. Und das Impressum habe ich herausgegeben.