Outsourcing der Gesetzgebung

In der deutschen Politik scheint sich die Meinung durchzusetzen, dass Gesetzgebung zu wichtig sei, um sie dem demokratischen Prozess zu unterwerfen:

Warum aber lagern Ministerien die Erarbeitung von Gesetzentwürfen an private Anbieter aus?

Mitunter sei es eine langwierige Angelegenheit, bis im eigenen Haus eine Linie „festgeklopft“ ist, zudem gebe es im üblichen Verfahren vorweg Abstimmungen mit den Koalitionspartnern, dem Bundesrat und dem Bundestag. Beim Einsatz einer Anwaltskanzlei kann darauf verzichtet werden. Zudem sei wirkliches Fachwissen eher außerhalb der Ministerien anzutreffen als innerhalb. Da Themen wie die Finanzmarktkrise nun einmal nicht leicht in Gesetze zu gießen seien, findet Stadler es legitim, Dritte mit einzubeziehen.

via TP: Freiwillige Selbstkontrolle beim Outsourcing der Gesetzgebung.

Bibliotheken, oder warum ich zu doof für iTunes und Co. bin

Ich probiere gerade doubleTwist aus, und stelle mal wieder fest, dass ich zu doof für diesen ganzen „Playlist“-Mist bin.

Aber hier mal mein Leidensweg kurz dargestellt:

  • Installation von doubleTwist – will was aus dem Web laden – scheitert am im Internet Explorer eingetragen Proxy mit NTLM-Auth
  • Installation des full setups
  • Start von doubleTwist – die Ordner „Pictures“, „Videos“, „Music“ werden automatisch in eine „Everything“-Liste gepackt
  • Sync mit dem Milestone
  • Super! Nun sind alle Bilder, die Apps zum cachen auf die SD gelegt haben auf meinem Rechner im „Pictures“-Folder.
  • „Remove“ in doubleTwist. Das löscht auf der Platte gar nix, sondern sagt nur „Wenn du Bilder findest, zeige diese nicht an!“.
  • Also in den Explorer. Oh! Meine Bilder tauchen in den Ordnern „August“ und „September“ doppelt auf…
  • Hm, jetzt zeigt doubleTwist gar nichts mehr an. Also mal wieder reingeschaut… achja, wird ja alles ausgeblendet… Wo kann ich das rückgängig machen? Nirgendwo…

Jetzt noch Picasa zu starten (das nochmal rumkopiert, irgendwas „synchronisiert“ und automatisch in irgendwelche Bibliotheken kopiert) traue ich mich schon gar nicht mehr. Und dann noch der Windows Media Player, in dem man auch jeden Mist als „Bibliothek“ gereicht bekommt.

Am Ende darf mich dann durch ein Sammelsurium von 10x den gleichen Dateien in irgendwelchen Verwaltungsordnern wälzen, nur weil die hippe, idiotische Zielgruppe dieser Zeit einfach nicht mit Konzept „Ordner, Datei“ belästigt werden darf. VERDAMMT! ICH WILL DOCH NUR DAS ICH DIE KAGGE AUF N GERÄTEN IN 1-FACHER MENGE REPLIZIERT WIRD ZUM TEUFEL!

Project?

Hmm… thinking – I still have some spare solar cells and a car-micro-usb adapter. Together with some electronics flying around, I should be able to build my very own (and working) solar gadget charger.

Lübecker Nachrichten

Aus der Kategorie „so wird mit unseren Steuergeldern umgegangen“:

Arbeitslosen schwangeren Frauen im Norden droht von heute auf morgen der finanzielle Absturz. Wer aufgrund möglicher Fehl- oder Frühgeburten vom Arzt ein Beschäftigungsverbot erhält, dem streicht die Agentur für Arbeit in Schleswig-Holstein mit sofortiger Wirkung das Arbeitslosengeld I.

via Arbeitslosengeld Für Schwangere Gestrichen • Artikel • Lübecker Nachrichten.

Liebe Frau Personalberaterin,

Vorab eine Bemerkung: langsam werde ich auf die „Personalberater“ stinkig. Vor ein paar Jahren fühlte man sich von den Jungs & Mädchen noch gepampert, weil man den Eindruck hatte, dass sie sich ein wenig Zeit genommen haben. Heute wird bei XING höchstens nach „Stadt, Person bietet“ gesucht und an alle Suchergebnisse eine Massenmail geschickt. Da bekommt man schon einmal mit fünf Jahren Berufserfahrung eine Stelle feilgeboten, bei der schon in der Kurzbeschreibung mindestens zehn Jahre Berufserfahrung gefordert wird, oder als Consultant ein Angebot als „Senior Manager“.

Der Gipfel der Frechheit ist (in den letzten Wochen zwei Mal vorgekommen), wenn einer von den „Personalberatern“ irgendeine Durchwahl im Büro wählt, und dann versucht, an meine Nummer zu kommen. Die Assistentin im Büro hat einen solchen Gesprächsverlauf mal mündlich überliefert:

Assistentin: „Hallo“

Kollege: „Hallo Petra. Da ist ein Herr Thompson am Telefon, der will mit Markus Fritsche sprechen. Scheint wohl dringend zu sein, der ist total aufgelöst.“

Assistentin: „Okay, stell‘ mal durch.“

Assistentin: „Good day. How may I help you?“

Thompson: „Hello, this is Arthur Thompson speaking. Do you know where Markus Fritsche is?“

Assistentin: „He’s not in the office today. What do you want from him?“

Thompson: „I have an appointment right now with him in Munich and he’s nowhere to be found. I need his cellphone number!“

Assistentin: „I am going to phone him and ask.“

Dumm gelaufen, die Masche ist langsam bekannt.

Nun zur Mail:

vielen Dank für Ihre Nachfrage. Erlauben Sie mir hierzu den folgenden Kommentar:

Aktuell sind verschiedene Positionen im Bereich SAP Finance & Controlling auf unterschiedlichen Qualifikationsstufen (Consultant bis Expert/Manager) zu besetzen. Möglich sind mehrere Standorte innerhalb Deutschlands und Zürich.

Das sind sie immer. Die entsprechenden „Ihre Karriere“ – Seiten von Cap Gemini, E&Y, esprit Consulting, Steria Mummert… und Co. kenne ich.

Des Weiteren haben wir Bedarf für ein Projekt in Saudi-Arabien.

Klingt im momentanen internationalen Klima nicht wirklich einfach

Ihr Profil:
Sie bringen Expertise in folgenden SAP-Komponenten mit:
FI/CO, gegebenenfalls auch SEM-BCS, CO, TR/FSCM, PS, IM, EC, ERP, BI/BO;

„Sie kennen das komplette Angebot der SAP zum Rechnungswesen und Controlling“.

je nach Qualifikation ggf. Teilprojekt- oder Gesamtprojektleitung

„Wir haben nicht einmal ein Team, aber das Projekt verkauft. Wir haben noch nicht einmal jemanden, der Bock hat, in den UAE den Projektleiter zu machen. Macht nix, den kaufen wir ein, das merkt der Kunde schon nicht. Und wenn die Performance nicht stimmt, können wir mit verlängerter Probezeit die Ressource ‚rauskegeln“.

4 bis 5 Tage pro Woche Reisebereitschaft

„Sie arbeiten wirklich als Consultant! Bei der Bewerbung/ im Interview reden wir vom „3-4-5″ und Work-Life-Balance. Der Kunde erwartet jedoch, dass sie am Montag um 8h30 die Arbeit aufnehmen und am Freitag frühestens um 18h das Büro verlassen. Anreise am am Sonntag und Abreise Freitag Nacht wird eher die Regel als die Ausnahme sein. Dafür gibt’s ein nettes Meilenkonto“.

Eine Position ist Inhouse am Standort Freiburg.

Dazu eine Definition von mir: Inhouse Consultant – Derjenige, der Mädchen für alles und Entscheider für nichts ist, und bei den Reisekosten nach Frankfurt über Warschau fliegen muss, weil das billiger ist.

Sehr geehrter Herr Fritsche,

Sie haben am 11.08. eine Mail über vakante Positionen im Umfeld SAP FI/CO erhalten. Bisher haben wir keinerlei Antwort von Ihnen erhalten und fragen daher noch einmal kurz nach, ob definitiv kein Interesse an einem Kontakt zu uns besteht.

Öhm, nö…

Mit freundlichen Grüßen,

Markus Fritsche

Jetzt ist er da, mein Senf zu Street View

Beginnen möchte ich einmal mit den ersten Sätzen der Wikipedia Deutschland zum Thema Datenschutz:

Datenschutz bezeichnet den Schutz des Einzelnen vor dem Missbrauch personenbezogener Daten. Der Begriff wurde auch verwendet für Schutz wissenschaftlicher und technischer Daten gegen Verlust oder Veränderung – und Schutz gegen Diebstahl dieser Daten. Heute bezieht sich der Begriff meist auf den Schutz personenbezogener Daten. Bei personenbezogenen Daten wurde er auch für Schutz vor „Verdatung“ verwendet.

Chris von F!XMBR rührt dann auch gleich mal in der Polemikschüssel und behauptet, wer gegen Verbindungsdatenspeicherung ist aber Google Street View befürwortet, anscheinend Pornosüchtig und Raubkopierer ist:

Mit der VDS könnte ja ein übereifriger Beamter feststellen, dass Blogger X öfter YouPorn & Co. aufsucht. Die Netzsperren ausgeweitet auf Urheberrechtsverletzungen? Bloß nicht, dann kann Blogger Y ja nicht mehr die Piratenbucht aufsuchen.

Dafür ist bloggen ja da. Man kann einfach mal irgendwas unschuldig nebeneinander stellen, dem Leser die unvermeindliche Verbindung machen lassen, und dann darauf warten, dass die Kommentare eingehen. Das funktioniert hier wunderbar, wer vor Chris‘ Artikel „gegen Street View“ war, sieht sich bestätigt (weiter geht’s mit Kinderporno), dass Street View-Befürworter potentielle Kinderficker sind. Wer „dafür“ ist, fragt sich, was Chris da schon wieder geritten hat.

Mich findet man übrigens recht zuverlässig darüber, dass meine Webseite ein Impressum hat (wie übrigens F!XMBR auch). Auch ohne nur ein Photo auf Street View ergibt die Suche „Mittelstraße Norderstedt“ bei Google eine Menge Treffer. Ganz oben dabei: Der Kreis Segeberg mit einem Straßenverzeichnis, darunter dann Penny, Aldi und Schlecker in unmittelbarer Nachbarschaft. Dann nochmal mit Google Maps drauf geschaut, und man kann sich besser als man mit einem Häuserfrontphoto je gekonnt hätte, vorstellen, wie ich wohl wohne.

Das man das kann, hat aber nichts mit Google Maps, Penny oder dem Kreis Segeberg zu tun. Ich habe mich entschlossen, ein Blog zu führen und damit (um sicher zu gehen) ein Impressum herausgegeben. Das jemand, der das hier liest und mir dafür auf die Fresse hauen will, damit meine Haustür findet, war mir schon lange klar. Die personenbezogenen Daten hier ist das Impressum, kein Photo einer Häuserfront, dass ohne mein Impressum genauso da stehen würde wie 100.000 andere. Und das Impressum habe ich herausgegeben.

Wir zahlen nicht!

Also, so möchte ich auch mal in’s Finanzamt marschieren:

Um die gefürchtete Brennelementesteuer zu verhindern, wollen die Kernkraftwerksbetreiber Eon, RWE, Vattenfall und EnBW mit der Regierung einen „Energiewirtschaftsvertrag“ schließen. Darin bieten sie 20 bis 30 Milliarden Euro an, verlangen aber im Gegenzug eine Laufzeitverlängerung um zwölf Jahre und den Verzicht auf die Abgabe. Während die in der Koalition bereits verabredete Brennelementesteuer von jährlich 2,3 Milliarden Euro in jedem Fall fällig würde, sieht der Vertrag ausdrücklich vor, dass kein Geld fließt, falls die Laufzeitverlängerung abgeblasen oder zurückgenommen wird. Auch entfiele die Verpflichtung, wenn „die Zahlungen nicht unbeschränkt als steuerlich abzugsfähige Betriebsausgaben anerkannt werden“.

via Brennelementesteuer: Verdacht der Käuflichkeit | Politik – Frankfurter Rundschau.

vdr revisited

I am running a headless vdr on my old Eee. Unfortunately, the version shipped with Ubuntu (1.6.0) seems not tameable; recordings crash the vdr; it’s somewhere between vdradmin, dvb-tools and vdr that the channels.conf and recording screw up. I updated to 1.7.15 (devel) and it seems to work now. In that process I also managed to setup the streaming of recordings to my PS3 via mediatomb and recoding for my android phone – cool :)